Das Gemeindepraktikum in der EKHN
" Oh man, fünf Wochen meiner kostbaren Zeit mit einem Praktikum verbringen? Ich meine, was könnte ich in fünf Wochen an Geld verdienen, wenn ich wie gewohnt meiner Servicetätigkeit in den Semesterferien nachgehen könnte?! Aber das gehört zum Grundstudium dazu. Die meisten, mit denen ich sprach, gaben mir das Gefühl, dass man jetzt "das halt mitmacht", aber generell keinen großen Mehrwert für sie hatte.
Doch ganz anders bei mir. Nach diesen fünf Wochen bin ich mir mehr als sicher, dass das Studium das Richtige für mich ist. Viel mehr aber auch noch das Berufsziel Pfarrer."
Aus dem Praktikumsbericht von Ayla Rehn
Informationen zum Gemeindepraktikum in der EKHN
Für Studierende
Die Kirchliche Studienbegleitung organisiert in Zusammenarbeit mit den Fakultäten in Mainz und Frankfurt jährlich das Gemeindepraktikum auf dem Gebiet der EKHN. Es steht Studierenden aller Studienorte und Landeskirchen offen. Zum Gemeindepraktikum, das eine Dauer von fünf Wochen hat, gehören eine dreitägige Einführungstagung in Herborn unmittelbar vor Beginn der Praktikumszeit, eine Auswertungstagung unmittelbar im Anschluss sowie ein Praktikumsbericht.
Ihr Gemeindepraktikum muss den Richtlinien Ihres Studienortes entsprechen für die Ausstellung des entsprechenden Modulscheins. Die EKHN hat keine darüber hinausgehenden Richtlinien für die Anerkennung von Gemeindepraktika formuliert.
Anmeldung und Vorbereitung
Du solltest Dein Gemeindepraktikum am besten in der Mitte des Studienverlaufs platzieren, d.h. gegen Ende des Grundstudiums oder Anfang des Hauptstudiums. Du solltest sprachfrei sein, da Sprachprüfungen nicht mit dem Praktikum vereinbar sind. Gleiches gilt für die Examensvorbereitung.
Hier findest Du das Anmeldeformular zum Gemeindepraktikum:
Anmeldung zum Gemeindepraktikum
Bitte beachte: Die Anmeldefrist für das Praktikum im Frühjahr endet am 31. Oktober des jeweiligen Jahres.
Du musst Dich nicht selbst um einen Praktikumsplatz kümmern. Ausgehend von Deinen Wünschen, die Du auf dem Anmeldeformular vermerkst, macht Dir die KSB ein bzw. mehrere Angebot/e. In der Regel erfährst Du Mitte/Ende November, welche Gemeinde sich auf Dich freut und erhältst die Kontaktdaten der Pfarrperson.
Du nimmst unmittelbar Kontakt mit der Mentorin*dem Mentor auf und verabredest ein Kennenlernen. Das Kennenlernen dient nicht nur ersten Terminabsprachen. Im Anschluss meldest Du der KSB auch zurück, ob beide Seiten sich eine Zusammenarbeit vorstellen können. Die Rückmeldung sollte zeitnah erfolgen, damit die KSB ggfs. weitere Praktikumsmöglichkeiten für Dich suchen kann.
Ein Praktikum in der Heimat- oder Nachbargemeinde ist nicht möglich. Es wird vielmehr empfohlen, sich eine Praktikumsgemeinde zu wünschen, die sich stark von der eigenen unterscheidet – sei von der Größe des Ortes, dem Frömmigkeitsprofil, der geographischen Lage oder der sozialen Zusammensetzung. Das Praktikum bietet Ihnen die Chance, den Horizont zu erweitern und etwas Neues kennenzulernen. Was würde Dich interessieren (Teampfarramt; sog. sozialer Brennpunkt; Notfallseelsorge, etc.)? Die KSB ist offen für Deine Wünsche und Vorschläge.
Du hast verschiedene Möglichkeiten, Dein Praktikum zu absolvieren:
- Du meldest Dich bei der KSB für die Einführungs- und Auswertungstagung in Herborn an und nimmst im Februar/März am Gemeindepraktikum der EKHN teil.
- Du meldest Dich an Deinem Studienort für eine universitäre Begleitveranstaltung an und absolvierst Dein Gemeindepraktikum entweder am Studienort oder in der EKHN. Gerne vermittelt Dir die KSB auch dazu Praktikumsplätze.
- Du absolvierst ein Gemeindepraktikum im Ausland, was unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist (siehe Infoblatt Auslandspraktika), und nimmst an den Begleitveranstaltungen in Herborn oder am Studienort teil. Stell Dir vor Deiner Entscheidung in jedem Fall die Anerkennung des Praktikums durch Deine Fakultät sicher.
Durchführung
Durch das Gemeindepraktikum erhältst Du fünf Wochen lang Einblick in das Leben einer Kirchengemeinde und den pastoralen Berufsalltag. Im Ideal wohnst Du für die Praktikumsdauer vor Ort, begleitest Deinen Mentor*Deine Mentorin und erlebst Gemeinde aus hauptamtlicher Perspektive. Nach Rücksprache mit den Angehörigen kannst Du z.B. bei Kasualgesprächen dabei sein, Du nimmst an Dienstbesprechungen teil und an Kirchenvorstandssitzungen.
Über das Beobachten hinaus kannst Du Dich auch ausprobieren und z.B. eine Andacht übernehmen oder einen Teil der Konfistunde. Schwerpunktmäßig liegt der Fokus des Gemeindepraktikums jedoch im Unterschied zum Vikariat auf der teilnehmenden Beobachtung. Hospitiere gerne auch im Gemeindebüro, der KITA, bei der Kantorin, dem Küster oder anderen Hauptamtlichen, um die Vielfalt gemeindlicher Berufsfelder und Aufgaben kennenzulernen.
Richtwert für den zeitlichen Umfang des Gemeindepraktikums sind 120 Stunden (30h/Woche) – Vorbereitungs- und Reflexionszeiten inbegriffen. Es ist nicht angeraten, während des Praktikums zu jobben, zumindest nicht in einem größeren Umfang. Beachte, dass die Arbeitszeiten im Praktikum auch in den Abendstunden und am Wochenende liegen. Im Krankheitsfall verlängert sich das Praktikum um die Zeit der Krankschreibung, sofern diese sechs Werktage überschreitet.
Zentral für den Ertrag des Praktikums ist, dass Du Deine Eindrücke und Erfahrungen reflektierst – in regelmäßigen Gesprächen mit der Pfarrperson vor Ort, mit anderen Studierenden bei der Auswertungstagung und im Praktikumsbericht. Das Praktikum bietet Dir die Chance, Dein theologisches Wissen auf die Praxis zu beziehen und Dein Berufsziel in den Blick zu nehmen. Im Ideal startest Du bereichert und mit neue Fragen aus der Praxis ins neue Semester.
Auswertung und Anerkennung
Damit das Gemeindepraktikum als Studienleistung anerkannt wird, musst Du neben der Zeit in der Gemeinde auch an den Einführungs- und Auswertungsveranstaltungen teilnehmen sowie einen Praktikumsbericht von ca. 12 Seiten erstellen. Hier findest Du einen Leitfaden zur Erstellung des Berichts sowie demnächst gelungene Beispielberichte: Bericht
Die fünfte Praktikumswoche dient zur Fertigstellung des Berichts, den Du zur Auswertungstagung ausgedruckt mitbringst.
Deine Praktikumsgemeinde sowie die KSB stellen Dir am Ende eine Teilnahmebescheinigung aus. Diese legst Du mit dem Bericht an Ihrer Fakultät vor und erhältst die entsprechenden Credit Points.
Für alle Studierenden, die auf der Liste der EKHN eingetragen sind, gibt es nach dem Praktikum einen Zuschuss von 250 € für Fahrt- und sonstige Mehrkosten. Für die Einführungs- und Auswertungstagung übernimmt die EKHN die Unterbringungs- und Verpflegungskosten im Theologischen Seminar in Herborn.
Wenn Du während der Praktikumszeit in der Gemeinde untergebracht bist, erhältst Du einen erhöhten Zuschuss von 400€. Den Zuschuss beantragst Du nach Abschluss des Praktikums mittels des Vordrucks im Downloadbereich. Denke bitte daran, das Formular vollständig auszufüllen und den entsprechenden Anhang auch gleich mitzuschicken. So ist gewährleistet, dass Dein Antrag zügig bearbeitet werden kann.
Einige Studienordnungen (z.B. Frankfurt) eröffnen die Möglichkeit, ein zweites Praktikum, das nicht in der Gemeinde absolviert werden muss, im Wahlbereich einzubringen. Gerne beraten wir Dich und sind Dir bei der Vermittlung eines Praktikumsplatzes in einem anderen kirchlichen Handlungsfeld behilflich.
Solltest Du weitere Fragen haben, zögere nicht, das Team der KSB zu kontaktieren: ksb@ekhn.de Gerne stehen wir Dir für weitere Auskünfte zur Verfügung.
Ein erfahrungsreiches und gutes Gemeindepraktikum wünschen Dir
Pfr. Dr Jürgen Lehwalder | Pfrin. Dr. Simone Mantei | Balthasar Marko |
0151/22897000 | 0160 /90657291 | 06131/5880466 |
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