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Studienfahrt nach Israel-Palästina im Sommer 2022

KSB

Reisebericht aus Studierendensicht

Vom 21.09. bis 02.10. haben wir, Studierende der Gemeindepädagogik und Studierende der Ev. Theologie aus der EKHN, uns gemeinsam auf den Weg nach Israel-Palästina gemacht. Betreut wurde unsere Gruppe von Pfarrer Dr. Jürgen Lehwalder und Pfarrerin Dr. Simone Mantei (beide von der kirchlichen Studienbegleitung) sowie von der Gemeindepädagogin Conny Habermehl (Leitung Arbeitsstelle Jugendkirchentag).

Wir starteten unsere Zeit mit einem 3-tägigen Aufenthalt im Kibbuz „Ein Gev“ am See Genezareth.

Von dort aus begaben wir uns zusammen mit unserem Guide per Reisebus auf die ersten biblischen Spuren. So feierten wir eine Andacht auf dem Berg der Seligpreisungen, besichtigten Tabgha, die Primatskapelle und Kapernaum, das Zentrum des Wirkens Jesu. Auch die jüdische Stadt Safed erkundeten wir mit einem Gang durchs Künstlerviertel und dem Besuch zweier Synagogen.

Am See Genezareth fand auch das erste Kennenlernen der Gruppe statt. Zu Anfang mit einem Kennenlernspiel, bei dem wir schmunzelnd feststellten, dass es dem Bereich der Gemeindepädagogik zuzuordnen ist. Die Nachmittage luden nicht nur zum Baden ein, sondern auch zum Austausch miteinander. Wir interessierten uns für die unterschiedlichen Inhalte der verschiedenen Studiengänge und stellten schnell fest, dass sich zwar einiges voneinander unterschied, beides aber seine Relevanz im Hinblick auf eine zukünftige Zusammenarbeit hat. An dieser Stelle wurde uns nämlich bewusst, dass wir die Zeit hier mit möglichen, zukünftigen Kolleg*innen verbringen werden.

Weiter ging die Fahrt durch das Jordantal. Wir besichtigten die Felsenfestung Masada, legten einen Badestopp am Toten Meer ein und erreichten Jerusalem, wo wir für 6 Nächte blieben. Am ersten Tag dort besuchten wir gemeinschaftlich die deutsche Erlöserkirche, um in den evangelischen Sonntagsgottesdienst zu gehen. Im Anschluss daran hatten wir den Tag zur freien Verfügung. Wir gingen in bunt gemischten Interessensgruppen auseinander, ohne dass sich die Frage stellte, wer wen schon vorher kannte, aus welchem Studienstandort man kam oder was man studierte.

Am darauffolgenden Tag schauten wir uns die Geburtskirche in Bethlehem an. Wir teilten einen emotionalen Augenblick an der Mauer, die uns die Spaltung von Israel und Palästina bewusst vor Augen führte. Vertieft wurde dieser Moment durch die Begegnung mit Ursula Murkaka, einer palästinensischen Christin, die uns Einblicke in ihr Leben gab. Die nächsten Tage waren dem facettenreichen Jerusalem gewidmet. So hielten wir an einem Tag unsere Morgenandacht bei der Kreuzfahrerkirche St. Anna am historischen Teich von Bethesda und nutzten die tolle Akustik der Kirche für ein gemeinsames Segenslied. Wir fuhren zusammen auf den Ölberg zur Himmelfahrtskirche und genossen einen Panoramablick auf die Heilige Stadt. Von dort stiegen wir hinab zum Garten Gethsemane mit der Kirche aller Nationen. Wir gingen über die Via Dolorosa zur Grabeskirche, in der sich der Berg Golgatha und die Grabstelle Jesu befinden. Außerdem erlebten wir den Kontrast zwischen dem islamisch geprägten Tempelberg, mit seinem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee, und dem jüdisch geprägten Bereich an der Klagemauer. Durchs jüdische Viertel ging es weiter in die Davidstadt. Der 500 Meter lange und sehr schmale Hiskiatunnel stellte für einen Teil der Gruppe ein besonderes Erlebnis dar. Im dunklen Tunnel ging jeder Schritt für Schritt voran, verbunden durch gemeinsam gesungene Lobpreislieder. Ausklang fanden die Tage oft bei einem Kaffee im Österreichischen Hospiz. Beeindruckend waren die religiös unterschiedlich geprägten Viertel der Stadt und das vielseitige Angebot der Basare und Märkte.

Am 30.09. verbrachten wir den Vormittag in Yad Vashem, einer jüdischen Holocaust-Gedenkstätte, die uns durch die Geschichte des Nationalsozialismus führte. Als weiteres Projekt existiert dort die zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer, die es sich zum Ziel macht, die Lebensgeschichten zu rekonstruieren. Der Besuch hat uns betroffen gemacht, uns aber auch vor Augen geführt, wie wichtig es ist, dass diese Zeit nicht in Vergessenheit geraten darf. Schweigend setzten wir unsere Fahrt nach Tel Aviv fort, wo wir die letzten beiden Tage verbrachten. Hier besichtigten wir den Stadtteil Jaffa und genossen noch gemeinsame Stunden am Strand. Ein von uns Studierenden gestalteter Abendgottesdienst unter einem Pavillon im Sand rundete die Reise ab. Hierbei konnten wir praxisnah feststellen, dass eine Zusammenarbeit problemlos funktionieren kann.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Reise für jede/n Einzelne/n von uns etwas ganz Besonderes war. Dankbar und mit reichen Erinnerungen durften wir nach Hause zurückkehren. Entstanden sind eine Vernetzung der verschiedenen Studienstandorte und Professionen, aber auch neue Freundschaften. Wir haben die gemeinsame Zeit als bereichernd erlebt und uns darüber gefreut, dass wir diese miteinander teilen durften. Dabei konnten wir feststellen, dass wir uns auch in beruflicher Hinsicht gut ergänzen würden und schon jetzt voneinander profitieren können. Was zählt, ist die gemeinsame Basis und das gemeinsame Ziel. Dazwischen befinden wir uns alle auf dem Weg.

Janine und Steffi

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